Sprichwort

Speie nicht in den Brunnen, denn du weisst nicht, ob du nicht einmal daraus trinken musst.

Der Name "Dobeleit"

Der Name "Dobeleit", woher kommt er und was mag er bedeuten?

Es ist nicht einfach, wenn man wissen möchte, woher sein Familienname kommt und was er bedeutet. Außer man heißt Wagner, Müller oder Fischer. Berufe waren früher oft Namensgeber, ebenso Ortsangaben, Eigenschaften, Gewasserangaben manche gehen auf Vornamen zurück. Bei meinem Namen Dobeleit schien das schon anders. Die Namensendung "eit", so mein Verdacht, deutete auf baltische/slawische Herkunft. Weil meine Ahnen aus Königsberg(Ostpreußen) kamen, sie sind wie viele im Januar 1945 vor der Roten Armee geflohen, habe ich dort angefangen nach einer Deutung zu suchen. Königsberg war Hauptstadt der damaligen Provinz Ostpreußen, seit dem 17. Oktober 1945 nennt man sie Kaliningrad (russ.) Um etwa 1500 war dort eine Siedlung von Bauern, Fischern und Jägern. Später eine prussische Fliehburg, mit Ankerplatz der Wikinger/Skandinavier. In Ostpreußen verbreitete Familiennamen wie z.b. Adomeit, Schneidereit (-eit oder -ait oder -at = Sohn von) sind als Sohn bzw. Nachkomme des Adam / des Schneiders zu verstehen. So auch bei Dobeleit? Sohn des ...? Nun galt es Dobel zu übersetzen. Ich fand das Dobel um 1451/1452 das erste Mal erwähnt wurde. Nur was mag das heißen? Im urslawischen steht zum Beispiel Dob für tapfer oder edel. Oder es ist die Ableitung von einem slawischen Rufnamen Dobeslav = dob-slava = Tapfer und Ruhm. Vielleicht? Weiter fand ich Dobe, für eine Tiefe im kurischen Haff oder Dobbe für niedriges und sumpfiges Land. Das würde zur Region (Samland) passen. Im Duden (Wörterbuch) findet man den Dobel, ein Karpfenfisch. Im mittelnorddeutschen gibt es dobbe gleich mit Graben oder Grube. Vergleichbar mit dem Litauischen duob = Grube, Loch. Wobei dubus als hohl, löcherig übersetzt werden kann. Mittlerweile kann ich sagen, dass die Verkleinerungsform der kleinen Eiche Dub = Eiche vollkommen ausgeschlossen werden kann. Denn es ware sonst eine polnische Eiche. Prußisch hieß es dann anzans, ansonis oder anzonas. Also, keine Eiche, bzw. kleine Eiche. Im Friesischen ist beispielsweise ein Dobbelstein ein Würfel. War mein Vorfahre vielleicht ein Würfelhersteller oder ein Würfelspieler. Dann bin ich der Nachkomme eines Würfelspielers? Dies Variante schließe ich aus, obwohl viele Friesen Handel in Ostpreußen trieben. Von 1709 bis 1711 wütete die Pest in Ostpreußen, in den drei Jahren kamen ca. 230000 Menschen ums Leben. Darauf gab es im nördlichen Ostpreußen eine Menge litauischer Einwanderer. Da ein Teil des litauischen Gebietes zu Ostpreußen und somit zum Deutschen Reich (1871-1945) gehörte und hier spätestens seit dem 19. Jh. eine intensive Germanisierung einsetzte, kann man viele Familiennamen litauischen Ursprungs heute auch in Deutschland antreffen. Ich vermute deshalb, der Ursprung meines Namens Dobeleit ist in Litauen zu sehen. Dobilas bedeutet im litauischen Klee, mit -aitis als Endung (Sohn des), ergibt dies DOBILAITIS. In Ostpreußen verkürzt zu DOBI(e)LEIT. Die baltischen Sprachen verwenden sehr viele Zärtlichkeitsformen. An alles wurde ein -chen angehängt. Mein Schäfchen oder mein Herzchen. Besonders beliebt waren dabei Tier- oder Pflanzenbezeichnungen. Also, ein Kosename für eine männliche Person. Mein Kleechen. Und er hat eine sehr zärtliche Bedeutung! Ob natürlich alles richtig interpretiert ist, weis ich nicht, aber es gefällt mir so. Dobeleit ist also "Mein Kleechen". Im übrigen das Kartensymbol Kreuz (§) stellt ein dreiblattriges Kleeblatt dar.

Hier direkte Ahnen:
Dobeleit, Fritz... geb.1897...7 Kinder
Dobeleit, Erich Gerhard... geb.1921...5 Kinder
Dobeleit, Helmut Erich... geb.1944... 3 Kinder
Dobeleit, Jörg... geb.1968...1 Kind

Sobald ich etwas neues in Erfahrung bringe, werde ich diese Seite immer wieder verändern und ergänzen. Mich würde zum Beispiel interessieren, wie das Schiff hieß, mit dem meine Großmutter von Königsberg nach Dänemark floh. Erzählungen nach, kam nur dieses Schiff vom Ursprünglichen Konvoi (5 Schiffen) an. Sie starteten um den 15-20 Januar 1945 die Reise über die eiskalte Ostsee ins Internierungslager. Viele Schiffsnamen findet man im Internet, wie Tiger, Cap Arkona, Monte Rosa, Panther, Hamburg, Leopart, Löwe, Wangoni, Isar, und das wohl bekannteste Schiff die W.Gustloff (am 30.1.1945 gesunken). Ich habe leider keine Anhaltspunkte. Und kann sie auch nicht mehr fragen. Nur soviel noch, meine Oma Ilse Dobeleit geb.Wenk war bei der Flucht nicht allein. Schwestern und ihre Mutter flohen mit. Für Tipps, Hinweise zum möglichen Schiffsname oder zur Namensherkunft weiteren Verwanten bin ich dankbar.